Damals unterlag mein Verstand dem Irrglaube, sobald bestimmte Dinge in meinem Leben eintreffen würden, hätte ich endlich den Zustand der „Ruhe“ erreicht, dann wäre endlich alles in Ordnung. Doch mir wurde glücklicherweise schnell klar, dass dies kein reales Ziel war.
Heute stelle ich mir das Ganze bildlich so vor:
Ich balanciere auf einem Drahtseil während mir das Leben dabei zuschaut und in den richtigen Momenten immer wieder neue Themen oder Situationen in meine Richtung wirft. Meine Aufgabe ist es,
diese abzufangen und mit allem, was ich bereits bei mir trage, auszubalancieren. Es fordert mich dazu auf, mit dem neuen Gewicht klar zu kommen, eventuell etwas altes loszulassen oder alles miteinander zu kombinieren. Hierbei ist es ganz egal ob es sich um Themen wie zwischenmenschliche Beziehungen, die körperliche oder psychische Gesundheit oder den Alltag handelt - wir werden immer wieder dazu aufgerufen, auszugleichen, was uns gegeben wird.
Bis zu dem Zeitpunkt, als ich das begriffen und verinnerlicht hatte, durfte ich immer wieder durch das selbe Leiden gehen, wenn alles wieder drohte, aus dem Gleichgewicht zu fallen.
Doch dies geschah nur, weil ich ein wichtiges Prinzip dieser Welt missachtete:
Das Prinzip des Rhythmus
Es gibt dieses wunderschöne Zitat von Heraklit, der einst sagte: „Nichts ist so beständig wie der Wandel selbst“, womit eine Zeile allein es deutlicher nicht hätte treffen können. Mit anderen Worten: Das Leben verläuft in Rhythmen. Auf ein Hoch folgt ein Tief und dann wieder das nächste Hoch. Auf Ebbe folgt Flut, auf die Einatmung die Ausatmung, auf Gewinn folgt Verlust und auf das Leben der Tod.
Allein durch das Anerkennen dieser Tatsachen, erlangst du die Macht, das Gesetz auszugleichen und dein Leiden zu beenden. Du lernst mit dem Fluss des Lebens zu gehen und anzunehmen, was ist und kommt. Durch das bewusste beobachten deiner Gefühle und Gedanken kannst du diesen Prozess unterstützen und verstehen, wann es an der Zeit ist Gas zu geben oder einen Gang zurück zu schalten. Wann du Energie geben oder für dich behalten darfst, ob du im Außen handeln oder lieber in den Rückzug gehen solltest. Beobachte was dir gut tut und versuche dies in deiner Realität umzusetzen.
Heiße willkommen und lasse gehen.
Versuche zu Verstehen Dies ist ein Prozess in dem du lernst, in DEINER Mitte zu bleiben und Ruhe in dir Selbst zu bewahren.
Denn umso geübter du darin bist, kann sich im Außen noch so viel abspielen - du wirst immer weniger davon berührt werden.
Drum werde dir selbst der größte Halt und der sicherste Hafen in deinem Leben und bleibe standhaft gegenüber Allem, was Einkehr finden möchte.
- deine Vanessa
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